Alleinarbeit

Return on Prevention - Warum Investitionen in den (Allein-) Arbeitsschutz doppelte Rendite bringen

Return on "Prävention" - Warum Investitionen in den Arbeitsschutz doppelte Rendite bringen

Ein wirksamer Arbeits- und Gesundheitsschutz ist fraglos zuallererst aus sozialen Gründen (Unversehrtheit, Vermeidung arbeitsbedingter Erkrankungen sowie Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit) erforderlich und begründet. Darüber hinaus ist aber auch der Nutzen für die jeweilige Organisation, also insbesondere das Unternehmen sowie die Gesellschaft zu betrachten. Die Frage, ob sich betriebliche Präventionsarbeit auch für das Unternehmen lohnt, ist also berechtigt und für das Management eines Unternehmens von großer Bedeutung.

Die vorherrschende Meinung war lange Zeit und ist es in vielen kleineren Unternehmen auch heute noch, dass der Arbeitsschutz Kosten verursacht und sich die erforderlichen Präventionsmaßnahmen nur bedingt lohnen. Beispiele guter Praxis belegen zwar das Gegenteil, aber die tradierten Sichtweisen herrschen vielfach weiter vor und erschweren die betriebliche Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Eine Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) stellt erstmals Kosten und Nutzen der betrieblichen Prävention in einer Bilanz gegenüber. Mit verschiedenen statistischen Methoden ermittelt sie aus diesem Vergleich eine Kennziffer für das "ökonomische Erfolgspotenzial", das Prävention schafft - den "Return on Prevention".

Für die in die Untersuchung einbezogenen Unternehmen liegt der "Return on Prevention" bei 2,2. Das heißt: Ein in den Arbeitsschutz investierter Euro bewirkt ein wirtschaftliches Erfolgssteigerungspotenzial in Höhe von 2,20 Euro. Oder anders ausgedrückt: Jeder in die Arbeitssicherheit investierte Euro kommt schließlich mehr als doppelt zurück. Warum das so ist erkläre wir Ihnen:

1. Imagefaktor Arbeitsschutz

Neben harten Fakten wie dem Return on Prevention,  können Ihnen auch weiche Faktoren als Argumentationsgrundlage dienen. So hat Arbeitsschutz einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Außenwirkung des Unternehmens.

Image und Reputation sind heute zentrale Werttreiber für das Management. Stakeholder erwarten, dass Firmen Verantwortung übernehmen und Arbeitssicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherstellen. Unzureichender Arbeits- und Gesundheitsschutz kann dazu führen, dass Mitarbeiter oder Externe über Missstände in sozialen Medien berichten – und dadurch schnell eine große Öffentlichkeit erreichen. Kommt es zu tödlichen Unfällen, Einstürzen von Fabriken oder anderen kritischen Ereignissen, haben Unternehmen mit schwerwiegenden Kommunikationskrisen zu kämpfen. Das Medienecho hält hier oft lange an. Die Folgen können zu langfristigen Umsatzeinbußen und  Liquiditätsengpässen führen. Wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet, können weitere Kosten folgen. Besonders heikel sind solche öffentlichen Krisen für börsennotierte Unternehmen. Die Finanzmärke sind sehr sensibel und haben die Macht die Medien schon lange verstanden.

Wird Arbeitsschutz hingegen ganzheitlich – und idealerweise über gesetzliche Vorschriften hinaus – gelebt, unterstützt er den guten Ruf von Unternehmen. In diesem Fall ist Arbeitssicherheit ein Imagetreiber und lässt sich in eine reputationsfördernde Kommunikation einbinden.

2. Kostenreduktion dank Arbeitsschutz

Jeder Arbeitsunfall, der durch einen umfassenden Arbeitsschutz minimiert werden könnte, bringt wirtschaftliche Nachteile für das Unternehmen mit sich. Die Ausgaben für die Arbeitssicherheit stehen damit den viel höheren und vermeidbaren Kosten für Unfälle, Krankheiten, Personalengpässe sowie Verzögerungen oder Störungen im Produktionsprozess gegenüber.

Ein Unfall im Betrieb führt zu Kosten für den Unfallversicherungsträger und zu Ausfällen und Arbeitsunfähigkeit. Für Betroffene kann er darüber hinaus ein einschneidendes Erlebnis sein. Die gesundheitlichen Auswirkungen und Behinderungen nach einem ind in vielen Fällen nicht reversibel. Aus diesem Grund ist es für jeden Arbeitgeber essenziell wichtig, dass sich Betriebe, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Arbeitnehmer gemeinsam Gedanken über die Gefahren am Arbeitsplatz sowie eine geeignete Unfallprävention machen.

3. Wichtiger Baustein für gestiegene Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter

Wie z.B. der jüngst veröffentlichte DGB-Index Gute Arbeit 2021 zeigt, wirkt sich gerade der Arbeitsschutz positiv auf das Wohlbefinden von Beschäftigten – und damit auf die Mitarbeiterzufriedenheit – aus.

Wurde eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt, fühlten sich danach nicht nur 81% der Beschäftigten gut geschützt. Mehr noch: 87% der Beschäftigten sahen die zum Infektionsschutz ergriffenen Maßnahmen bei Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung als ausreichend an, während dies nur 76% der Beschäftigten bejahten, in deren Betrieb keine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt worden war.

Mit der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutzmaßnahmen werden also nicht nur Compliance Risiken reduziert. Es wird auch eine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht, die in der aktuellen Debatte wichtig sein und sich positiv auf das Beschäftigungsklima auswirken kann.